Samstag, 16. Februar 2013

Bio boomt - Aigner bremst


Die BioFach 2013 zeigt: Alle wollen Bio -
am liebsten aus der Region. Doch Agrarministerin Aigner macht nicht
mit. "Der Biomarkt wächst und wächst, doch die Politik will für den
Ausbau der heimischen Biolandwirtschaft kein zusätzliches Geld
ausgeben. Nachhaltige Agrarpolitik sieht anders aus", sagt Jan
Plagge, Präsident von Bioland.

  Nach dem Kanzlerin Merkel bei den EU Budgetverhandlungen massive
Verluste für die ländliche Entwicklung in Kauf genommen hat, muss nun
die Bundesregierung korrigieren: Bioland fordert eine Umverteilung
der Finanzmittel zu Gunsten konkreter Umweltleistungen in Höhe von 15
Prozent. Diese Mittel müssen zielgerichtet an Landwirte für
Agrarumweltmaßnahmen und den Biolandbau ausgezahlt werden. Nur auf
diese Weise kann mit der Agrarreform eine Ökologisierung der
Landwirtschaft gelingen. Viele Agrarminister der Bundesländer
unterstützen diesen Vorschlag, das wurde in zahlreichen Gesprächen
auf der BioFach klar.

  "Ministerin Aigner muss jetzt die Bremse lösen und die
Umverteilung von 1. in 2. Säule ermöglichen. Den warmen Worten auf
der BioFach müssen nun Taten folgen", fordert Plagge. Aigner hat
jetzt die Möglichkeit vor ihrem Weggang nach Bayern noch einen
Richtungswechsel in der Agrarpolitik anzustoßen - hin zu einer
umwelt- und tiergerechten Landwirtschaft. Genau das erwarten die
Verbraucher, die jedes Jahr immerhin 60 Mrd. Euro Steuergeld für die
Unterstützung der Landwirtschaft zahlen. "Als Vertreterin aller
Bürger sollte Ministerin Aigner auf die Menschen hören, die sie
gewählt haben, anstatt nur die Interessen der Agrarindustrie zu
bedienen", so Plagge.

  Nachdem in Brüssel das EU-Agrarbudget für die nächsten sieben
Jahre vor allem auf Kosten der ländlichen Entwicklung gekürzt wurde,
steht der Biolandbau vor gewaltigen Herausforderungen. "Während die
Direktzahlungen der 1. Säule weitgehend unangetastet bleiben, werden
die Mittel für Agrarumweltprogramme und den Biolandbau der 2. Säule
gnadenlos zusammengestrichen. Die Bundesländern sind nach derzeitigen
Plänen nicht einmal in der Lage, den Status quo zu finanzieren", sagt
Plagge.

  In diesem Jahr werden die endgültigen Entscheidung zur Agrarreform
2014 bis 2020 getroffen. Auf dem letzte EU-Gipfel wurden der
finanzielle Rahmen beschlossen, der noch vom EU-Parlament bestätigt
werden muss.

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