Freitag, 1. Februar 2013

Spaß an der Gewerkschaftsarbeit und Empörung über Zustände


Auch 2013 war es eng im Hasper Hammer. Zum 3.Male hatte der DGB-Hagen zum Neujahrsempfang dorthin eingeladen und konnte Gäste aus den Gewerkschaften, aus Politik und Verwaltung, Bündnissen und Institutionen begrüßen.
In ihrer Begrüßung wies die 2.Vorsitzende des Stadtverbandes des DGB und Gewerkschaftssekretärin der IGBCE Ruth Schäfer darauf hin, dass eine solche enge Bestuhlung für Solidarität und Nähe sorge, die es für das kommende Jahr auch dringend bräuchte. Mit ihrem Dank an den Hasper Hammer und für die Organisation leitete sie zu den Grußworten des DGB-Landesvorsitzenden von NRW Andreas Meyer-Lauber und Oberbürgermeister Jörg Dehm über. Meyer-Lauber stellte die anstehenden Bundestagswahlen in den Mittelpunkt seiner Ansprache und machte deutlich, das die Gewerkschaften im anlaufenden Wahlkampf vor allem die Auseinandersetzung um eine Neuordnung der Arbeit und Beschäftigung, der Sicherung der Rente und die Durchsetzung eines sozialen Europas ins Zentrum rücken würden. „Wir brauchen und wollen hier Veränderungen für die Beschäftigten erreichen, wollen prekäre Arbeit zurück drängen und Arbeitslosigkeit – vor allem in NRW -  bekämpfen.“

Seine kurzen Ausführungen wurden mit Beifall aufgenommen und leiteten über zum Grußwort des Hagener OB. Jörg Dehm verband seinen Dank für die neuerliche Einladung in seiner Rede mit Hinweisen darauf, dass es auch im vergangenen Jahr einige wichtige gemeinsame Anstrengungen mit dem DGB, vor allem im Kampf gegen Rechts und für ein buntes Hagen sowie in einer gemeinsamen Veranstaltung der Stadt, des märkischen Arbeitgeberverbandes und des DGB zur Mitbestimmung gegeben hätte. Er verwies auf die wichtige Bedeutung der Gewerkschaften in Hagen und auch darauf, dass die gemeinsame Arbeit bisweilen recht strittig sei: „Auch wenn das Ziel oftmals gleich ist, ist der Weg dorthin durch zum Teil sehr unterschiedliche Vorstellungen geprägt.“
Nach dem Oberbürgermeister übernahm wie in den vergangenen Jahren DGB-Stadtverbandsvorsitzender und Geschäftsführer der DGB-Region Ruhr Mark Jochen Marquardt. In seiner Jahresansprache war der Dank für eine erfolgreiche Arbeit im Jahr 2012 verbunden mit der Aufforderung das Jahr 2013 zu einem weiteren Jahr der Aktivitäten für gute Arbeit, gute Bildung und gutes Leben zu machen. Dabei blieb er seiner Linie deutlicher politischer Aussagen und humoriger Kernsätze treu. Bundeskanzlerin Merkel wies er die Rolle der „Schulden-Domina“ in Europa zu. Die damit verbundene Politik führt viele Menschen in den betroffenen Ländern ins Elend, erhöht die Zahl der Suizide und löst nicht eines der Probleme.
Zentral in seiner Ansprache war die Situation um die Entwicklungen im WAZ-Konzern. Starken Beifall erntete für die Solidarität mit den Betroffenen, die auch Andreas Meyer-Lauber zum Ausdruck gebracht hatte. Die Aufforderung die Demonstration am kommenden Samstag in Dortmund zu unterstützen fand große Unterstützung. In seiner 40-minütigen Rede wiederholte er seinen Anspruch endlich aus der Kürzungspolitik auszusteigen und einen kompletten Sichtwechsel in Richtung Einnahmeerhöhung vorzunehmen. Der Beschluss des Hagener Rates zur Vermögenssteuer müsse nun mit hoher Konsequenz angegangen werden. Anstatt guter Wünsche an die Kanzlerin läge hier eine hohe Verantwortung des Oberbürgermeisters, den er gleichzeitig darum bat auch Kämmerer Christoph Gerbersmann als Vorsitzenden der Kämmerervereinigung Westfalen-Lippe aufzufordern, die Debatte voran zu treiben. Neben weiteren städtischen Themen forderte der DGB-Vorsitzende im 80. Jahr nach der Machtergreifung der Faschisten in Deutschland endlich die Ehrenbürgerschaft des ehemaligen Reichspräsidenten Hindenburg durch den Rat der Stadt zu löschen.„Diese Ehrenbürgerschaft hat unsere Stadt nicht verdient.“ Kurzweilig und hochpolitisch ging der Abend mit der Kabarettistin Anny Hartmann aus Köln und anschließenden Gesprächen zu Ende.  

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