Donnerstag, 22. März 2012

Equal pay day 2012


(DGB Hagen) Seit 2008 wird der Equal pay day (EPD), der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen in Deutschland an unterschiedlichen Tagen begangen. Denn er markiert symbolisch und recherisch den Zeitraum, den die Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt der Männer zu kommen. 2012 fällt dieser Tag auf den 23. März. Die roten Taschen als Symbol des EPD stehen für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen.

Die Ursachen dieser roten Zahlen ist der prozentuale Lohnunterschied beim Bruttostundenverdienst und dieser liegt trotz der gesetzlichen Verankerung der Entgeltgleichheit im Grundgesetz bei 23 %. Wenn die Männer also 100,- € verdienen, bekommen die Frauen dafür lediglich 77,- €. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich an siebtletzter Stelle der 28 Mitgliedsstaaten.
„Das ist zutiefst ungerecht und unsozial!“, beurteilt Marita Dickenscheid aus dem Vorstand der Hagener Gewerkschaftsfrauen diese Situation. Die Ursachen dieses geschlechtsspezifischen Gefälles sind vielfältig: Frauen fehlen in bestimmten Berufen und auf den Karriereleitern, Frauen unterbrechen familienbedingt ihre Erwerbstätigkeit und typische Frauenberufe erhalten grundsätzlich eine schlechtere Entlohnung. Warum hat zum Beispiel für unsere Gesellschaft die Erziehung eines Kleinkindes einen geringeren Wert als die Reparatur eines Autos? Dafür gibt es keinen sachlichen Grund.
Deshalb ist für die Gewerkschafterinnen die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von mindestens 8,50 € als Lohnuntergrenze dringend notwendig, sowie die Sozialversicherungspflicht bei Mini-Jobs ab dem ersten Euro. Denn häufig arbeiten gerade Frauen zu Dumpinglöhnen und in erzwungener Teilzeit. Obendrein führt ein solches Mini-Einkommen zwangsläufig zu einer Mini-Rente und damit ist Altersarmut für viele Frauen vorprogrammiert.  
„Wer Chancengerechtigkeit für Frauen erreichen will, muss auch für die Überwindung der Entgeltlücke sorgen. Dafür stehen wir als Gewerkschafterinnen am Equal Pay Day“, erklärt Marita Dickenscheid und bittet diese Forderungen zu unterstützen und sich an der Postkarten bzw. Mailing-Aktion an unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel zu beteiligen: http://frauen.verdi.de/themen/aktion

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