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(Dietmar Laatsch) Don Giovanni ist zeitlos, oft gespielt, und am Theater in Hagen vor gut 10 Jahren auf der Bühne präsentiert worden. Dennoch, oder gerade darum bleibt es eine spannende Aufgabe neue Akzente zu setzen, Aspekte in den Blickpunkt des Zuschauers zu rücken, die bislang verborgen, anders interpretiert oder ganz neu zu entdecken sich lohnen.
So wird Don Giovanni nicht als der Schurke vorgestellt, der sich über alle Regeln und Normen hinwegsetzt, sondern als jemand der leidenschaftlich angetrieben auf der Suche nach Erfüllung seiner Sehnsüchte in das Leben von Frauen und Männern einbricht. Dabei aber sehr rigoros ist und am Ende alles verliert, obwohl er alles zu gewinnen trachtete. Er hinterlässt nachhaltige Spuren der Veränderungen bei allen, die er für seine Zwecke auf vielfältige Weise erobert und fallen lässt. Das wird tragisch deutlich, im Tod Don Giovannis, auf den dieses geniale Meisterwerk hinausläuft, werden auch die Funken des Lebens bei denjenigen ausgelöscht, die sich eigentlich nur rächen wollten, aber nun wieder in ihrer Leere gefangen sind, in der sie vorher auch waren.
Überhaupt Mozart, wie er das Psychogramm der handelnden Personen zu zeichnen verstand, indem er Text und Musik konterkarierte. Das Mozart zeitlos ist hat auch Yvonne Forster bei den Kostümen deutlich gemacht, die sich an die 50er-Jahre anlehnen. Ebenfalls eine Zeit des Umbruchs zwischen der Prüderie und der Entfaltung der sexuellen und gesellschaftlichen Freizügigkeit. Die Zuschauer locken sich dem Klassiker neu zu stellen, laden der GMD Florian Ludwig und Intendant Norbert Hilchenbach ein, der selbst Regie führt. Jan Bammes, Leitender Ausstatter, setzt auf sich bewegende Elemente, wandelbare Räume und spiegelt mit seinem Bühnenbild das Ambiente der gehobenen Gesellschaft.
Jan Bammes im tv58.de-Gespräch hier hören (klick)
Die Oper wird in original italienischer Sprache gegeben und auch dieser Herausforderung stellen sich die Akteure des Theaters, die sich auf die Premiere am 5. Mai mit großer Anspannung und Freude vorbereitet haben. Wie immer wird es wohl ein großer Abend im großen Haus werden.
Die Oper wird in original italienischer Sprache gegeben und auch dieser Herausforderung stellen sich die Akteure des Theaters, die sich auf die Premiere am 5. Mai mit großer Anspannung und Freude vorbereitet haben. Wie immer wird es wohl ein großer Abend im großen Haus werden.
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