Donnerstag, 16. August 2012

2.646 Leiharbeiter in Hagen – NGG will „Zwei-Klassen-Belegschaften“ verhindern


Leiharbeiter sorgen für Lohn-Schieflage auf heimischem Arbeitsmarkt

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) drängt auf eine gesetzliche Regelung zum Lohnschutz für Leiharbeiter. Nur so könne eine drastische Lohn-Schieflage auf dem Arbeitsmarkt in Hagen verhindert werden. Darüber hinaus will die Gewerkschaft ein stärkeres Mitspracherecht für Betriebsräte in heimischen Unternehmen, wenn Chefs den Einsatz von Leiharbeitnehmern planen.

„Wer in Hagen in Unternehmen als Leiharbeiter tätig ist, muss den gleichen Lohn bekommen wie regulär Beschäftigte. Arbeitgeber müssen dazu per Gesetz verpflichtet werden. Mit dem ‚Billigheimer-Modell’ muss Schluss sein“, sagt Helge Adolphs (Foto). Der Geschäftsführer der NGG Südwestfalen kritisiert die „Hängepartie“ der schwarz-gelben Regierungskoalition in Berlin. „Bislang tut sich hier nichts. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen setzt stattdessen auf freiwillige Branchenvereinbarungen – und drückt sich so vor einer gesetzlichen Regelung.“ Die NGG spricht von „Vogel-Strauß-Taktik“. Immerhin hätten die Unternehmen in Hagen 2.646 Leiharbeiter bei der Arbeitsagentur gemeldet.

Aussitzen sei der vollkommen falsche Weg. Der heimische Arbeitsmarkt brauche zügig faire Arbeitsbedingungen. Und dazu gehöre „gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit – Equal Pay“. Das müsse endlich ins Gesetz. Ansonsten drohe in Hagen die Gefahr, dass Stamm-Belegschaften immer öfter durch billige Zeitarbeiter ersetzt würden. Helge Adolphs: „Gerade im Nahrungsmittelbereich versuchen immer mehr Arbeitgeber, normale Beschäftigte durch Leiharbeiter zu ersetzen. Und das mit katastrophalen Folgen für das Lohnniveau.“

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