Mittwoch, 5. September 2012

Bildungskonferenz: Lernende wertschätzen

Über 180 Gäste waren der Einladung von Oberbürgermeister Jörg Dehm gefolgt und nahmen aktiv an den Workshops der zweiten Bildungskonferenz des Bildungsnetzwerks Hagen in den neuen Räumen der FernUniversität Hagen teil.
„Es geht darum, wie Bildung in Hagen so organisiert werden kann, dass alle Kinder und Jugendlichen - egal welcher Herkunft – die gleichen Bildungschancen bekommen. Ziel ist es, dass sie, wie auch die Erwachsenen, lebensnah und entsprechend ihren Bedürfnissen lernen können, sie motiviert sind und Spaß dabei haben“, leitete Dehm die Konferenz ein.
Hierfür notwendig ist das Zusammenwirken vieler unterschiedlicher Akteure sowohl aus der Bildung, der Kultur als auch dem Planungs- bzw. Baubereich. Die Bildungskonferenz schuf den Raum für neue Zusammenarbeit – auch über Fachgrenzen hinaus. Seit der ersten Bildungskonferenz im November letzten Jahres sind schon viele Kooperationen neu entstanden oder vertieft worden: Im Projekt Schulen im Team arbeiten mehrere Schulen in Netzwerken daran, den Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen sinnvoll zu gestalten, im Bereich Übergang Schule – Beruf hat sich ein Trägerverbund gegründet und will gemeinsam den Bereich Berufsorientierung an Schulen optimieren, zum Thema Inklusion sind erste große Veranstaltungen und Arbeitsgruppen in Planung und Vieles mehr.
Ein Thema durchzog fast alle Workshops der diesjährigen Bildungskonferenz für die Zukunft: Die Lernenden sollen stärker in die Gestaltung des Lernens einbezogen werden, ihre Lernbedürfnisse und -erfahrungen stärkere Berücksichtigung finden und zwei Motive den Lernprozess prägen: Wertschätzung und Respekt.
Bedeutungsvolles Lernen und Wertschätzung waren zwei wichtige Motive bei der zweiten Bildungskonferenz des Bildungsnetzwerks Hagen. „Oft denken wir nur an Schule oder KiTa, wenn wir über Bildung nachdenken, aber Kinder und Jugendliche lernen ebenso beim Sport, beim Treffen mit Freunden, bei Aktivitäten im Stadtteil, von und mit Eltern und Nachbarn, im Jugendtreff, beim Theaterworkshop, beim Shoppen oder auch bei anderen spontanen informellen Gelegenheiten, die sich einfach so ergeben“, erläuterte Referentin Frauke Burgdorff von der Montag Stiftung Urbane Räume. Intention ist es, diese verschiedenen Lernorte außerhalb der Schule mit dem Lernen an der Schule und in der KiTa sinnvoll zu verknüpfen, so dass die Kinder und Jugendlichen viele gute Gelegenheiten bekommen, bedeutungsvoll zu lernen. Damit ist gemeint, dass die Lernenden wissen, warum sie etwas lernen.
Wie bedeutungsvolles informelles Lernen funktioniert, konnten die Veranstalter der Bildungskonferenz direkt vor Ort erfahren: Zwei Schülerinnen waren als Hilfskräfte für das Catering bei der Veranstaltung eingeplant, es war aber nur eine da. „Diese Schülerin hat sich sehr gut in diese schwierige Situation hinein gefunden und ist mit ihren Aufgaben gewachsen“, freute sich Jochen Becker vom Lenkungskreis des Bildungsnetzwerks. „Sie ist für die ausgezeichnete Arbeit von ihrem Schulleiter gelobt worden und wurde schon gleich für die nächste Veranstaltung wieder eingeplant und hat sich darüber riesig gefreut.“ „Motivation und Engagement sind zentrale Bausteine für eine gute Bildung, im letzten Jahr war der erste Bachelor-Absolvent, der mit Auszeichnung zum Abschluss bei der FernUniversität Hagen gekommen ist, ein Hagener, der ohne Abitur zum Studium gekommen ist“, betonte auch Professor Dr. Rainer Obricht, Prorektor der FernUniversität.

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