Donnerstag, 24. Januar 2013

Feuerwehrverband warnt vor eisigen Gefahren

Nur freigegebene Flächen betreten ++ Tipps für sicheren Ausflug aufs Eis

  Berlin - Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) warnt vor dem 
Betreten nicht freigegebener Eisflächen: "Trotz der aktuellen 
Minusgrade sind viele Eisflächen noch zu dünn; es droht 
Einbruchgefahr", erklärt DFV-Vizepräsident Hermann Schreck. Auch der 
Frost der vergangenen Tage garantiert nicht, dass die Eisdecke auf 
Seen oder Flüssen tragfähig ist. "Betreten Sie nur freigegebene 
Eisflächen!", mahnt Schreck. Besonders Kinder lassen sich vom 
glitzernden Eis zu unvorsichtigem Verhalten verleiten.

  Für den sicheren Ausflug sollten einige Tipps der Feuerwehren 
beachtet werden:

  - Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst. Kindern müssen die 
    Gefahren erklärt werden.
  - Vermeiden Sie einsame Ausflüge auf dem Eis - bei einem Unfall 
    kann es sonst sein, dass niemand Hilfe holen kann.
  - Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder 
    schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. 
    Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das 
    Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben 
    (möglichst wenig ruckartige Bewegungen).
  - Rufen Sie im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe oder 
    organisieren Sie, dass jemand einen Notruf absetzt! Vor allem 
    bei unübersichtlichem Gelände kann ein Einweiser an einer 
    markanten Wegkreuzung die Anfahrt der Rettungskräfte 
    erleichtern.
  - Vorsicht ist nicht nur bei fließendem Gewässer, verschneiter 
    Oberfläche und bewachsenem Ufer geboten; auch an Ein- und 
    Ausflüssen kann die Eisdicke plötzlich abnehmen. Vor allem an 
    dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein - hier droht 
    Einbruchgefahr!

  "Innerhalb weniger Minuten in rund vier Grad kaltem Wasser 
erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person
geht unter", erläutert Vizepräsident Schreck. Der Feuerwehrverband 
gibt folgende Tipps zum Verhalten im Unglücksfall:

  - Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis 
    festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, 
    kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer 
    frei schlagen.
  - Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: 
    Eigensicherung beachten (Leinen/Schwimmweste/Rettungsring), 
    nicht zu weit hinaus wagen.
  - Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine 
    Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, Hockeyschläger) verwenden, um 
    das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann man der 
    eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die 
    Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung 
    leichter. Hilfreich können auch an Gewässern aufgehängte 
    Rettungsringe sein.
  - Gerettete in warme Decken (Rettungsdecke) oder Jacken hüllen, 
    vorsichtig erwärmen, nicht als "Hausmittel" mit Schnee abreiben.
  - Unterkühlten Personen keinen Alkohol geben, stattdessen 
    möglichst warmen Tee reichen.

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