Frank Richter stellt die Verkehrsunfallstatistik der Polizei Hagen vor
Hagen - 1. Projekt Kinderunfälle wirkt weiterhin nach:
Nochmaliger Rückgang der Verletztenzahlen
2. Weniger Menschen bei Unfällen verletzt als im Vorjahr
3. Junge Menschen in den Mittelpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit
gestellt
Projekt Kinderunfälle führte erneut zur niedrigsten Verletztenzahl
seit Bestehen der Statistik
Seit Jahren werden in Hagen immer weniger Kinder im Straßenverkehr
verletzt. "Mit 39 Verunglückten in 2012 (47 im Vorjahr) wurde wieder
ein neuer Tiefststand erzielt und die Zahl seit dem Jahr 2006 (73)
nahezu halbiert", stellte Polizeipräsident Frank Richter heute
(23.01.2013) erleichtert den Verkehrsunfallzahlen des letzten Jahres
voran.
22 Kinder verunglückten aktiv als Fußgänger und vier als
Radfahrer.
12 Kinder wurden als Insassen in Fahrzeugen verletzt. Sie blieben
in diesen Fällen von schweren Verletzungen verschont, weil sie die
vorgeschriebenen Sicherheitsgurte angelegt hatten.
"Gurtkontrollen werden daher auch in Zukunft einen Schwerpunkt der
polizeilichen Maßnahmen bilden", garantiert der Behördenleiter.
Insgesamt 3875 Verkehrsteilnehmer mussten im Jahr 2012 bei
Verkehrskontrollen wegen Verstößen gegen die Gurtanlegepflicht
verwarnt werden.
Weniger Verletzte als im Vorjahr zu beklagen
Die Anzahl der Verletzten verringerte sich um 6,5 % von 633 auf
592 Personen. 96 (121) Schwerverletzte wurden 2012 registriert.
Damit sank dieser Wert erfreulicherweise um 20,7 %. Die Zahl der
Leichtverletzten nahm mit 496 (512 im Vorjahr) ebenfalls ab.
"Dennoch ist jedes Unfallopfer eines zuviel und wir setzen auch im
laufenden Jahr alles daran, die Zahlen so niedrig wie möglich zu
halten", versichert Frank Richter, unter anderem mit Blick auf die
Unfalltoten, die von zwei auf drei Menschen angestiegen sind. "Wenn
auch nur ein Mensch davon durch zu hohe Geschwindigkeit ums Leben
gekommen ist, so nehmen wir den "Killer Nr. 1" im Straßenverkehr auch
2013 verstärkt ins Visier. Der Blitzmarathon hat bereits im letzten
Jahr einige Verkehrsteilnehmer wach gerüttelt und die Polizei Hagen
bleibt damit am Ball."
2012 wurden in Hagen 7.244 (7.137) Verkehrsunfälle polizeilich
aufgenommen. Die Zahl der Unglücksfälle nahm damit im Vergleich zum
Vorjahr um 1,5 % leicht zu.
Hohes Engagement der Hagener Polizei bei der
Verkehrssicherheitsarbeit
Etwa 30.000 repressive Maßnahmen mussten im vergangenen Jahr
ergriffen werden. Intensive Aufklärungs- und
Verkehrserziehungsmaßnahmen führten die Verkehrssicherheitsberater
insbesondere wieder an Schulen, Kindergärten, und bei jungen
Erwachsenen durch.
Bei 1.827 (1.968) Verkehrsunfällen mit Personen- und / oder
schwerem Sachschaden waren in 939 (951) Fällen die Unfallursachen
auf eine oder mehrere der acht Hauptunfallursachen - wie z.B.
Vorfahrtsverletzungen, Geschwindigkeitsüberschreitungen, Alkohol- /
Drogenmissbrauch zurückzuführen.
Geschwindigkeit
Die Nichtbeachtung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit musste in
14.966 (15.988) Fällen gebührenpflichtig verwarnt werden. Fast alle
Geschwindigkeitssünder wurden wieder von der Polizei an Ort und
Stelle angehalten. Die Polizei Hagen wird auch hier an der
Landesstrategie festhalten und unter dem Motto: "Brems Dich - Rette
leben!" gemeinsam mit der Kommune flächendeckend gegen zu schnelles
Fahren vorgehen. "Zwar geben wir viele unserer Messstellen im Vorfeld
bekannt. Trotzdem muss in Hagen jeder Verkehrsteilnehmer immer und
überall mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen", warnt Frank Richter.
"Denn, wenn es uns gelingt, die Durchschnittsgeschwindigkeit im
Straßenverkehr nur um zwei bis drei km/h zu senken, dann hätten wir
etwa 10 bis 15 Prozent weniger Schwerverletzte zu beklagen. Und das
wäre ein weiterer Schritt in punkto Sicherheit. Deshalb der Appell:
Jeder kann Leben retten, wenn er verantwortungsvoll fährt."
Alkohol- / Drogen- und Medikamenteneinfluss
Immer stärker in den Fokus geraten die unter Drogeneinfluss
stehenden Fahrer, die neben den alkoholisierten Verkehrsteilnehmern
ein gleich hohes Gefährdungspotential darstellen. Seitdem eine
verstärkte Überwachung in diesem Bereich erfolgt, wird das Dunkelfeld
immer mehr aufgehellt. Allein dadurch wurde 189 Fahrern (240 im
Vorjahr) unter Drogeneinfluss eine Blutprobe entnommen.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache "Alkohol- und
Drogeneinfluss" verringerte sich mit 75 Fahrten im Vergleich zum
Vorjahr (86) leicht.
Die entdeckten Trunkenheitsfahrten reduzierten sich von 384 auf
264. Nach wie vor liegt der Promillewert bei jeder zweiten
Alkoholfahrt über 1,10.
Junge Menschen werden in den Mittelpunkt der
Verkehrssicherheitsarbeit gerückt
In dieser Bevölkerungsgruppe kam es 2012 zu 88 (112 Vorjahr)
Verkehrsunfällen. Im Vorjahreszeitraum betrug die Zahl der verletzten
jungen Erwachsenen 126, diesmal waren es 103.
Die Mobilität junger Erwachsener hat stark zugenommen und zeigt
sich in der hohen Nutzung sowohl von Pkw, als auch von motorisierten
Zweirädern. Insgesamt 47-mal verursachten sie dabei Kollisionen,
überwiegend durch die Hauptunfallursachen: Nichtbeachten der
Vorfahrt, Geschwindigkeit, Fehler beim Abbiegen und Trunkenheit.
Die Polizei Hagen setzt bei der Bekämpfung dieses Unfallgeschehens
weiter auf Verkehrsaufklärung und Prävention, gleichzeitig wird die
Kontrolldichte hochgehalten.
Im Präventionsbereich wurde 2012 mit der Kampagne "Crash Kurs NRW"
begonnen. Seit Mai fanden 14 Veranstaltungen mit über 2800
Schülerinnen und Schülern an verschiedenen Hagener Schulen statt..
Die Kampagne ist auf Dauer angelegt und richtet sich an alle Hagener
Schülerinnen und Schüler der 10. oder 11. Klassen. "Es ist wichtig,
die zukünftigen Fahrzeugführer so früh wie möglich für die Gefahren
des Straßenverkehrs zu sensibilisieren. Die Resonanz der
Veranstaltungen und die rückläufigen Zahlen in der Statistik machen
uns zuversichtlich, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind", so
der Polizeipräsident.
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