(Dietmar Laatsch) In seiner Begrüßungsrede bedankte sich Rudolf Damm bei Gunter Demnig, der zur heutigen Aktion angereist ist. Der 1. Vorsitzende des Vereines Stolpersteine e.V. verfolgt mit Gunter Demnig das Ziel jüdischen Bürgern dieser Stadt, die deportiert und in Konzentrationslagern ermordet worden sind wieder einen Namen zu geben. 265 waren das allein in Hagen. Heute wurden 12 Stolpersteine an vier Stellen verlegt. Begonnen wurde in der Stresemannstraße. Hier vor den Häusern 17 und 11 wurden acht Steine verlegt. Sie erinnern an die Familien Landau und Rimpel die hier zu Hause waren, bis sie 1942 deportiert und ermordet worden sind. Dabei war das jüngste Opfer Sami Rimpel gerade einmal 3 Jahre.
Vor Ort war auch Gunter Demnig, Maler und Bildhauer aus Köln, der die Idee zu den ortnahen Gedenksteinen hatte. 40.000 sind europaweit schon verlegt. Den Opfern einen Namen geben ist der Hintergrund dabei. Geschichte wachhalten, aber dabei nicht anklagend und moralisierend. Der Solo-Klarinettist des Hagener Orchesters Werner Hußendörfer spielte dazu sehr einfühlsam.
Die Steine sprechen eine leise mahnende Sprache. Rudolf Damm geht gern und bewusst auf die Schulen zu. Die Schüler profitieren von seiner ruhigen Art mit der er die Fakten lebendig macht. Heute waren dann auch Schüler aus dem Christian-Rohlfs-Gymnasium, der Ricarda-Huch-Schule und der Gesamtschule Eilpe mit dabei. Christoph Liebelt, Kunstlehrer in Eilpe, konnte über die Aktion Stolpersteine seinen Schülern das Grauen nahe bringen. Es ist auch heute sicher noch nicht zu verstehen, wie all das geschehen konnte.
12 Steine der Erinnerung wurden heute verlegt:
- Stresemannstraße 17: Leopold, Käthe und Ida Landau
- Stresemannstraße 11: Frieda, Hanna Ruth, Moritz, Sami und Rosa Rimpel
- Alleestraße 33: Henriette und Levi Loewenstein
- Haldener Straße 207: Amalie und Eduard Kleinmann
Dem Verein Stolpersteine der seit 2005 aktiv ist kann jedermann beitreten. Eine Steinpatenschaft kostet derzeit 120,-- Euro. Zeichen setzen will der Verein auch weiterhin in Hagen. Die Unterstützung der Stadt und der Hausbesitzer macht dieses besondere Projekt möglich. Auch heute waren Mitarbeiter des WBH vor Ort um mit fachlicher Hilfe zur Hand zu gehen. Rudolf Damm geht auch ganz bewusst auf die Hausbesitzer zu, die oft nichts von der Geschichte wissen.
Daraus ergeben sich dann jedesmal interessante Gespräche. Das ist dann auch neben der Verlegung der Stolpersteine der eigentlich wertvolle Nebeneffekt. Geschichte die erzählt wird, bleibt lebendig.