Foto: Dietmar Laatsch |
Umgang der Schüler miteinander. Die Schikanen, Beleidigungen, die allzu oft
in körperliche Auseinandersetzungen übergehen. Schon den Grundschülern
werden daher durch gesondert ausgebildete Trainerinnen und Trainer einiges
an die Hand gegeben, um in solchen Situationen stark reagieren zu können.
Seit 7 Jahren steht "Gewaltfreies Lernen" in inzwischen 40 Schulen auf dem
Programm. 17 speziell ausgebildete Trainer, meist Sonderpädagogen, führen
diese Trainings durch.
Bärbel Zobel, Konrektorin der Funckeparkschule verspricht sich viel von der
Einführung dieses Konzeptes an dieser Schule und fand bei der Sparda-Bank
West Gehör, die durch ihre Stiftung "Kunst, Kultur und Soziales" 75.000,--
Euro in dieses Projekt gaben. Michael Lehr, Filialleiter der Sparda-Bank
West war u.a. vor Ort um sich persönlich zu informieren. "Das Geld ist gut
angelegt", findet er, "denn durch dieses Konzept wird die Bildung der
Kinder nachhaltig gefördert." Michael Maass vom Förderverein der Schule hat
für Sponsoren gesorgt und weiß die Vorteile gerade dieses Trainings
ebenfalls sehr zu schätzen.
Bärbel Zobel, Michael Maass und Michael Lehr im tv58.de-Interview hier hören (klick)
In der Tat, die Übungen, die Sonderpädagoge Alexander Singer, mit den
Grundschülern in kleinen Schritten macht, sind nicht nur für die
Verhinderung der Gewalt von Nutzen. Sie haben den angenehmen Nebeneffekt
auch ein konzentriertes Lernen in allen anderen Fächern zu unterstützen.
Disziplin, Respekt voreinander, Selbstwahrnehmung, Wahrnehmung der
Mitschüler, gegenseitige Hilfe in Konfliktsituation und Selbstabwehr sind
Bausteine in dem von Sybille Wanders und Oliver Henneke entwickelten
Konzept zur Gewaltfreiheit. Die Kinder sind erstaunlich konzentriert dabei,
bringen sich ein, beobachten, lernen und setzen schnell die Rituale um, wie
z.B. das Stoppsignal mit der Hand, es ist genug, bitte aufhören. Und es
macht auch sichtlich Spaß und das ist sicher auch ein Schlüssel zum Erfolg.
Alexander Singer im tv58.de-Interview hier hören (klick)
Es sind Übungen, von denen auch die Lehrkräfte für den Schulalltag
profitieren, die mal eben im Unterricht für einen Moment Auszeit sorgen, um
dann wieder konzentrierter zu Werke gehen zu können. Die Erfahrungen
zeigen, dieses Konzept funkioniert. Die verbale und körperliche Gewalt in
den Klassen und auf dem Pausenhof geht tatsächlich zurück. Die kleinen
freundschaftlichen Rangeleien sollen natürlich nicht unterdrückt werden,
denn auch diese sind wichtig zur Persönlichkeitsbildung. Klar muss
nachhaltig eingeübt und daran festgehalten werden. Ziel ist die Schüler zu
starken Persönlichkeiten machen, die mit Konflikten aller Art umgehen
können.
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