Bäcker in Hagen wollen keine kleinen Brötchen backen
Bäcker in Hagen wollen keine kleinen Brötchen backen: Wer in einer Bäckerei arbeitet, soll künftig mehr verdienen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert ein Lohn-Plus von sechs Prozent. „Für einen jungen Gesellen würde dies am Monatsende gut 110 Euro mehr bedeuten. Genau so viel hätte dann auch die erfahrene Fachverkäuferin zusätzlich auf dem Gehaltskonto“, sagtMonika Brandt.
Neben einem besseren Lohn will die Geschäftsführerin der NGG Südwestfalen mehr Gerechtigkeit am Verkaufstresen durchsetzen: „Wer morgens schon vor 5 Uhr oder abends ab 20 Uhr hinter der Ladentheke steht, der bekommt dafür im Moment keinen Cent extra“, so Brandt. Im Bäckereiverkauf gebe es keine Zuschläge für Früh- oder Nachtschichten. Damit müsse jetzt Schluss sein. Betroffen seien überwiegend Frauen. „Wer in Bäckereien, Backshops und Backpavillons extrem früh oder spät Brot, Baguettes, Brötchen und Kuchen verkauft, der hat einen Zuschlag verdient. Das ist nämlich ein hartes Brot“, sagt die NGG-Geschäftsführerin.
Monika Brandt fordert den Bäcker-Innungsverband Westfalen-Lippe auf, einen neuen Manteltarifvertrag abzuschließen. Die Arbeitgeber hatten diesen einseitig gekündigt. „Die Bäckerei-Beschäftigten in Hagen warten nun schon zwei Monate auf eine Lohnerhöhung“, so Brandt. In der ersten Verhandlungsrunde hätten die Arbeitgeber kein akzeptables Angebot vorgelegt. Am 7. Mai kommen NGG und Arbeitgeber erneut zusammen. Monika Brandt geht dabei von „einer harten Auseinandersetzung“ aus, bei der die NGG „auf keinen Fall kleine Brötchen backen“ will.
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