Hagen kommt unter den Hammer. Das ist
mein Fazit nach dem Lesen der Kürzungsliste, die der OB im Rat
vorgestellt hat. Die Vorschläge sind nicht neu, sie wurden schon
mehrfach auf ihre Auswirkungen hin überprüft. Und die sind
katastrophal. Abbau von Demokratie, Streichung bei wichtigen sozialen
Ausgaben, bei Kultur, Sport, Sauberkeit, Erhalt der Gebäudesubstanz
(bis wann? Bis zum Zusammenbruch?).
Wer dagegen ist, bekommt zu hören: Was
sollen wir denn tun, wenn kein Geld da ist? Das ist eben der Irrtum.
Geld ist in diesem Land reichlich vorhanden. In jeder Sekunde steigt
das private Vermögen um 6.440 Euro, die Schuldensumme steigt pro
Sekunde um 2.166 Euro (siehe www.reichtumsuhr.de).
Was Not tut, ist eine andere Steuer- und Umverteilungspolitik.
Natürlich kann man jetzt sagen: Das ist ein langer Prozess, das
hilft uns jetzt nichts. Aber wann soll denn der Zeitpunkt kommen,
dass dieser Prozess in Gang gesetzt wird? Wenn alles am Boden liegt?
Unsere Stadt braucht ein Wir-Gefühl: Wir stehen gemeinsam auf für
Hagen! Der DGB versucht schon länger, ein soziales Bündnis für den
Erhalt einer lebenswerten Stadt aufzubauen und Forderungen an Landes-
und Bundespolitik für eine andere Politik zu forcieren. Es reicht
jetzt nicht sich aufzuregen. Der Protest muss deutlich werden, und
zwar nicht mit Blick auf den Nachbarn – sollen sie doch dort
anfangen. Die Kürzungen betreffen uns alle, auch wenn wir vielleicht
nicht ins Theater oder ins Schwimmbad gehen. Es geht insgesamt um
diese Stadt. Eine erste Möglichkeit zum Protest wäre zum Beispiel
die Kundgebung am 1. Mai im Volkspark.
Ruth Sauerwein
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