Freitag, 27. April 2012

Schuldenhammer für Hagen - Leserbrief von Ruth Sauerwein


Hagen kommt unter den Hammer. Das ist mein Fazit nach dem Lesen der Kürzungsliste, die der OB im Rat vorgestellt hat. Die Vorschläge sind nicht neu, sie wurden schon mehrfach auf ihre Auswirkungen hin überprüft. Und die sind katastrophal. Abbau von Demokratie, Streichung bei wichtigen sozialen Ausgaben, bei Kultur, Sport, Sauberkeit, Erhalt der Gebäudesubstanz (bis wann? Bis zum Zusammenbruch?).

Wer dagegen ist, bekommt zu hören: Was sollen wir denn tun, wenn kein Geld da ist? Das ist eben der Irrtum. Geld ist in diesem Land reichlich vorhanden. In jeder Sekunde steigt das private Vermögen um 6.440 Euro, die Schuldensumme steigt pro Sekunde um 2.166 Euro (siehe www.reichtumsuhr.de). Was Not tut, ist eine andere Steuer- und Umverteilungspolitik. Natürlich kann man jetzt sagen: Das ist ein langer Prozess, das hilft uns jetzt nichts. Aber wann soll denn der Zeitpunkt kommen, dass dieser Prozess in Gang gesetzt wird? Wenn alles am Boden liegt? Unsere Stadt braucht ein Wir-Gefühl: Wir stehen gemeinsam auf für Hagen! Der DGB versucht schon länger, ein soziales Bündnis für den Erhalt einer lebenswerten Stadt aufzubauen und Forderungen an Landes- und Bundespolitik für eine andere Politik zu forcieren. Es reicht jetzt nicht sich aufzuregen. Der Protest muss deutlich werden, und zwar nicht mit Blick auf den Nachbarn – sollen sie doch dort anfangen. Die Kürzungen betreffen uns alle, auch wenn wir vielleicht nicht ins Theater oder ins Schwimmbad gehen. Es geht insgesamt um diese Stadt. Eine erste Möglichkeit zum Protest wäre zum Beispiel die Kundgebung am 1. Mai im Volkspark.

Ruth Sauerwein

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