Donnerstag, 31. Januar 2013
Der Arbeitsmarkt im Januar: Allein jahreszeitlich bedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit
Nürnberg - "Die ungünstigen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen haben auf dem Arbeitsmarkt nur wenige Spuren
hinterlassen. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit hat rein
saisonale Gründe.", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur
für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der
monatlichen Pressekonferenz.
Arbeitslosenzahl im Januar: +298.000 auf 3.138.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +54.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,7 Prozentpunkte auf 7,4
Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Im Zuge der Winterpause ist die Zahl der arbeitslosen Menschen von
Dezember auf Januar um 298.000 auf 3.138.000 gestiegen. Eine Zunahme
der Arbeitslosigkeit in dieser Größenordnung ist im Januar üblich,
sie fiel in diesem Jahr aber schwächer aus als in den vergangenen
Jahren. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum
Vormonat daher um 16.000 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr
waren 54.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an
entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief
sich im Januar 2013 auf 4.026.000 Personen. Das waren 78.000 weniger
als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich
- im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit - weiter gesunken ist, hängt auch
damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen
Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit
ist zurückgegangen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im Dezember 2,25 Millionen und die
Erwerbslosenquote lag bei 5,3 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Januar
1.121.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Januar 2012
ergibt sich ein Anstieg von 110.000. Damit liegt die Arbeitslosigkeit
in der Arbeitslosenversicherung seit acht Monaten über dem
Vorjahresniveau. Insgesamt 1.022.000 Personen erhielten im Januar
Arbeitslosengeld; 73.000 mehr als vor einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der
Grundsicherung (SGB II) lag im Januar bei 4.375.000. Gegenüber Januar
2012 war dies ein Rückgang von 94.000 Personen. 8,1 Prozent der in
Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter sind
hilfebedürftig. In der Grundsicherung waren 2.017.000 Menschen
arbeitslos gemeldet, 56.000 weniger als im Vorjahr. Dass ein Großteil
der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, liegt
daran, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen,
Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
haben im Vorjahresvergleich zugenommen, allerdings wird der
Vorjahresabstand erkennbar kleiner. Nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember gegenüber dem
Vorjahr um 289.000 auf 41,81 Millionen gestiegen. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm nach der
Hochrechnung der BA im November um 365.000 auf 29,39 Millionen
Personen zu. Die sozialversicherungs¬pflichtige Beschäftigung wächst
außer im Saarland und in Sachsen-Anhalt in allen Bundesländern und in
den meisten Branchen - vor allem bei den Wirtschaftlichen
Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit), im Verarbeitenden Gewerbe und im
Gesundheits- und Sozialwesen. Vor allem in der Zeitarbeit liegt die
Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen deutlich unter dem
Vorjahresniveau.
Arbeitskräftenachfrage
Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften ist tendenziell
rückläufig, liegt aber nach wie vor auf hohem Niveau. Im Januar waren
405.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, das
sind 47.000 weniger als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind
zurzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro,
Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbau, Verkehr und Logistik sowie
Verkauf und Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, stieg um
einen Punkt auf 158 Punkte. Gegenüber dem Vorjahr liegt er um 21
Punkte im Minus.
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