Juggern - Eine Trendsportart erobert die Volmestadt

Foto: 1. Juggerclub Hagen

(DiLa) Es mutet schon ein wenig skurill und brutal an, zumindest auf den ersten Blick, wenn da plötzlich 5 Spieler aufeinander zustürmen. Sie sind bewaffnet. Mit ihren Waffen versuchen sie sich gegenseitig außer Gefecht zu setzen. Jedenfalls für eine ganz bestimmte Zeitdauer. Ein Spieler jedes Teams ist unbewaffnet. Dieser Spieler (Läufer) hat die Aufgabe das Spielgerät, um das es geht, im gegnerischen Mal (Tor) unterzubringen. Hier ist dann auch die Ähnlichkeit zum American Football zu erkennen. Jugger ist eine Mischung aus Gladiatorenkampf und eben American Football, sowie Fechten, und daher ein Sport und keine wilde Fantasyschlacht.

Was macht diese Sportart so trendy? Sie ist zwar schrill,  erfordert aber viel Geschicklichkeit, körperliche Beweglichkeit, strategisches Denken und eine Menge Kondition und ist dabei dann nicht annähernd brutal. Die Waffen heißen Pompfen, die es  es in verschiedenen Variationen gibt und selbst gebaut werden, Hier hat man nun beid- oder einhändige Pompfen zur Auswahl. Damit aber keinerlei Verletzungen entstehen können sind sie aus bruchsicherem Material und stark gepolstert. Es geht darum den Gegner mit dieser Waffe zu berühren und ihn so  für fünf Steine (werden durch Paukenschläge angezeigt) aus dem Spiel zu nehmen. Es ist auch erlaubt, den Gegner matt zu setzen, indem man eine Pompfe auf den Gegner legt ist er gepinnt. Des Weiteren besteht die Option einen Kettenspieler ins Team aufzunehmen. Mit einer Kette, an der ein Schaumstoffball hängt wird ebenfalls nach dem Gegner geschleudert, um ihn auf diese Weise für kurze Zeit zu einer Pause zu zwingen. Die beiden Läufer des Teams dürfen den Jugg - einen  Ball  - allein mit den Händen aufnehmen und müssen versuchen ihn im gegnerischen Mal (Tor) unterzubringen. Das bringt dann jeweils einen Punkt für das Team ein. Zu einem Team gehören fünf Spieler und drei Auswechselspieler, Männer und Frauen. Sieger ist, wer in der festgelegten Spielzeit die meisten Punkte erzielt. Dann geht es wieder zurück an die Grundlinie. Es geht aber sehr sportlich und fair zu. Verletzungen sind seltener und daher wird keine besondere Schutzkleidung benötigt. Ein Hauptschiedsrichter, sowie ein Nebenschiedsrichter haben einen Blick auf das Geschehen und können jederzeit in das Spielgeschehen eingreifen. Auf sein Kommando 3-2-1 jugger geht das Spiel los. Nach jedem Punktgewinn nehmen die Teams an der Grundlinie die Aufstellung ein und das Kommando erfolgt erneut.  

Seit 2003 gibt es diese Sportart schon in Deutschland und seit 2009 sind auch die Mad Monkeys in der German-Jugger-Leaque mit am Start. Inzwischen sind unter dem Dach des 1. Jugger-Clubs in Hagen drei Teams am Start. Die Mad Monkeys, Jugg the Ripper und auch ein Jugendteam mit dem Namen Pig Pile gehört inzwischen dazu. Vor allem das Jugendteam konnte in seiner jungen Geschichte bereits einige Erfolge aufweisen. Der schönste Erfolg ist der Gewinn der Deutschen Jugger-Jugendmeisterschaften in Berlin 2012.

Ein großes Ereignis wirft dabei seine Schatten bereits voraus. Der Hagener Jugger-Club richtet am 27. April 2013 den 2. Hagener Jugger-Cup aus. Folgende Teams haben ihre Teilnahme bereits zugesagt: Pig Pile, Hagen; Mad Monkeys Hagen; J-Team Lippstadt; Pompfritz Wuppertal; Cervisia Ultima Duisburg; PaderBears Paderborn; Jugger-Haufen Bochum; Weserkraken Bremen; Flying JUGGmen Bonn; Gartenmöbel Göttingen; Pink Pain Darmstadt; Chimaera Brunsviga Braunschweig I und II; Schergen von Monesteria Münster und Kentucky schreit Jugger Wuppertal. Bei hoffentlich schönen Wetter wird es dann am Sportplatz Höing hoch hergehen. Fürs leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt. Das Spektakel beginnt um 10.00h und um 19.30h stehen dann die Sieger fest. 

Training ist im Winter derzeit in der Turnhalle Leopoldstraße donnertags von 19.00 Uhr bis 21.30 Uhr. Sonntags im Hameckepark ab 14.00 Uhr. Da ist ein unverbindliches Vorbeischauen für Interessierte jederzeit möglich. Weitere Infos auf www.jugger-hagen.de.