(Dietmar Laatsch) Allein in Hagen geht es dabei um gut 3.500 Beschäftigte für die ver.di jetzt in die Verhandlungen gegangen ist. Auch in der zweiten Tarifrunde gab es seitens der Arbeitgeber kein Angebot. Bis zum 7./8. März wollen die Beschäftigten jetzt ihre Chance nutzen ihre Forderungen deutlich zu machen und sich solidarischen Rückenwind verschaffen.
Dabei ist der Forderungskatalog so vielschichtig, wie die Gruppen der Betroffenen, um die es in diesem Arbeitskampf geht. 800.000 Beschäftigte sind es bundesweit (ohne Hessen und Berlin), davon 200.000 Lehrer. Die angestellten Lehrer kämpfen beispielsweise darum, überhaupt erst einmal in den Tarif eingebunden zu werden. Sie werden sehr unterschiedlich in den Ländern bezahlt. Weiter geht es um die hohe Anzahl befristeter Verträge. Mit 40% liegen die Länder damit auch noch klar über dem Durchschnitt, der in der freien Wirtschaft üblich ist. Bei den Akademikern sind es gar 80%, die oftmals nur Projekt bezogene Verträge haben. Die Übernahme der Jugendlichen ist dann eine andere Baustelle. Auch hier geht es dann um Festverträge, die Perspektiven für eine gesicherte Zukunft eröffnen. In der JVA Hagen ist das Problem von Überstunden sehr drängend. Auf jeden der 88 Betroffenen kommen 180 Überstunden, die nicht abgefeiert oder vergütet werden können. Auch den Standard beim Urlaub zu halten, kommt als weiteres Thema hinzu. 30 Tage sind es die jedem Beschäftigten zustehen. Die Arbeitgeber würden lieber ein paar Tage streichen.
Der ver.di-Bezirksvorsitzende Thomas Köhler und die zuständige Gewerkschaftssekretärin Ina Hecht brachten zur Untermauerung der Forderungen eine ganze Menge Daten mit. In der Tat gibt es Handlungsbedarf und so Thomas Köhler "sollten sich die Länder nicht hinter der verfassungsmäßigen Schuldenbremse verstecken, die keinen Platz für Verbesserungen lässt. " Es geht auch um die Wettbewerbsfähigkeit, denn nur dort wo vernünftig bezahlt wird, bewerben sich auch gute Mitarbeiter". Die sind besonders im IT-Bereich tatsächlich besonders rar.
Morgen um Punkt 12 Uhr werden sich Mitarbeiter der verschiedenen Stellen dann erstmalig ein wenig Gehör verschaffen. Mit einer kleinen Kundgebung auf dem Friedrich-Ebert-Platz werden sie unterstreichen, dass sie es wert sind.
Das sind u.a. ihre Forderungen:
- 6,5% mehr Geld mit einer sozialen Komponente
- 100 Euro mehr Ausbildungsvergütung
- Unbefristete Übernahme
- Hände weg vom Urlaub
- Einschränkung von Befristungen
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