Ruth Schäfer, stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende und verantwortlich für die Erwerbslosenarbeit des DGB in der Stadt, ist mit den aktuellen Rahmenbedingungen für den Bezug des Sozialtickets unzufrieden. „Auch wenn die Nutzung des Sozialtickets jetzt endlich auch in Hagen möglich wird, liegt der Preis mit 29,90 Euro erheblich zu hoch. Aus meiner Sicht darf er nicht höher sein, als die im Regelsatz vorgesehenen 15 Euro für den ÖPNV. Dazu kommen die Einschränkungen aufs Stadtgebiet, die im Gegensatz zu den Mobilitätsanforderungen an die Menschen stehen.“
Nach ersten Erfahrungen und Rückmeldungen von möglichen Nutzern kritisiert der DGB auch die Umständlichkeiten, die beim Bezug aufgetreten waren.
Schäfer: „Die Menschen wurden von Pontius zu Pilatus geschickt. Der VRR schickte sie zum Rathaus, das Sozialamt zum JobCenter und von dort wurden sie dann wieder zurückgeschickt. Für mich ist es wenig verwunderlich, wenn sich „Mein Ticket“, so der neue Name für den Fahrausweis, als Ladenhüter darstellt. Die nun endlich von der Hagener Straßenbahn AG zur Verfügung gestellte Information begrüße ich sehr.“
Für den DGB-Arbeitskreis "erwerbslos und aktiv" sind die Schwierigkeiten damit allerdings keineswegs gelöst. Er will sich auch weiterhin mit den Bedingungen des Tickets beschäftigen und kündigt Informationsmaterialien sowie für das kommende Jahr eine Veranstaltung zum Thema an. Für den DGB ist auch die NRW-Landesregierung weiter gefordert für vernünftige Bedingungen einzutreten. Dazu benötigt es sowohl finanzielle Mittel als auch jeweilige kommunale Regelungen, die das Recht auf wirkliche Mobilität sichern.