Auch bei den Augustzahlen bleibt es bei unterschiedlichen Deutungen zwischen der Agentur für Arbeit und dem Deutschen Gewerkschaftsbund.
Die Agentur weist in ihrer Gesamteinschätzung wieder einmal auf einen historischen Tiefstwert seit 1992, trotz aktuell steigender Zahlen, hin. Für den DGB eine äußerst fragwürdige Deutung, da ein Zahlenvergleich über einen solch langen Zeitraum, der verschiedensten Veränderungen in der jeweiligen Messung unterlag, kaum nachvollziehbar ist. „Unabhängig davon“, so Jochen Marquardt für den DGB, „ist das Verhältnis von Arbeitssuchenden und zu besetzenden Stellen weit auseinander. Den 9660 gemeldeten Erwerbslosen stehen gerade einmal ein Drittel zu besetzende Stellen gegenüber. Vor allem für die Empfänger von Arbeitslosengeld II führt dies zu einer Verfestigung der Langzeitarbeitlosigkeit.“ Neben diesem deutlichen Missverhältnis bleibt der DGB auch bei seiner Kritik an der Qualität einer Vielzahl der angebotenen Stellen. Hier ist der Trend in Niedriglohn und Teilzeitarbeit für die Gewerkschaften ungebrochen und muss dringend verändert werden. Für Marquardt eine Situation, die nicht nur aktuell die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben begrenzt, sondern hohe Gefahren für künftige Altersarmut birgt und große finanzielle Belastungen für die Stadt beinhaltet. Der hierzu aktuell vorgelegte Rentenbericht des DGB-NRW belegt diese Risiken und fordert nicht nur eine andere Rentenpolitik, sondern vor allem gute und fair bezahlte Arbeit, um die Herausforderungen künftig bewältigen zu können.
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