Dienstag, 19. Februar 2013

Und meinen täglichen Skandal gebe mir


(Dietmar Laatsch) Pferdefleischskandal, Bauskandal, Medizinskandal, Politikskandal - was wäre die schreibende, informierende Zunft ohne alle diese großen und kleinen Skandale?
Oder gäbe es die Skandale nicht, gäbe es die darüber informierenden Medien nicht? Ohne Zweifel gibt es kriminelle Machenschaften solange es die Spezies Menschen gibt. Aber dank weltweit vernetzter Medien kommt einiges mehr davon ans Licht.  Die Medien sind schneller, direkter am Ort des Geschehens, am Pulsschlag der Welt. Sie decken auf, auch wo es vielleicht barmherziger wäre, eine Angelegenheit bedeckt zu lassen. Dort vielleicht, wo es um die Intimsphäre von Menschen geht, die durchaus schützenswert ist. Das müssen sich die Medien vielleicht fragen lassen. Was treibt sie an? Nur die Auflagenstärke, die Einschaltquote? Oder doch ehrbare Motive der Aufklärung, der Information? Nicht die Medien aber sind schuld an Zuständen, Umständen, Ereignissen über die sie berichten. Vielleicht ist es manchmal nur eine Frage des Stils. Es wäre ein Skandal wenn sie es nicht täten. 

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